Die Sache mit der Bindung

Die Sache mit der Mensch-Hund-Bindung

Es kommt auf deine innere Haltung an

Bindung hier, Bindung dort, Bindung überall. Jeder Hundehalter möchte eine sichere Bindung zu seinem Hund haben und jeder zweite Social Media Hundetrainer wirbt damit. Das scheint mittlerweile das A&O zu sein, wenn man so durch die Hundewelt scrollt. Doch was bedeutet denn eigentlich Bindung? Und wie erreicht man sie?

Vorweg gesagt: Bindung ist nichts, was sich mal schnell mit 1-2 Einheiten trainieren lässt (auch wenn es sehr oft suggeriert wird). Bindung hat auch nichts mit dem Begriff Erziehung und Gehorsam zu tun, wie er allgemein verwendet wird. Bindung ist ein Prozess. Und dieser Prozess basiert zuallererst auf einer guten Vertrauensbasis.

Bindung in einer Beziehung bedeutet:

  • sich aufeinander einzulassen
  • füreinander da zu sein
  • sich zu unterstützen, wenn notwendig
  • aber auch, Selbstwirksamkeit zu ermöglichen und Selbstvertrauen zu geben

… und alleine durch diese Aufzählung müsste jedem klar sein, dass strafbasiertes Training und gewaltsame Trainingsmethoden definitiv nicht, nada, niente, null auf die Bindung einzahlen. Ganz im Gegenteil. Bestrafen vergiftet Beziehungen. Denn im strafbasierten Training wird unerwünschtes Verhalten gehemmt und unterdrückt. Und dabei völlig außen vorgelassen, wie es dem Hund in der Situation geht. Ebenso erlernt der Hund keine alternativen Handlungsstrategien, die eben eine Selbstwirksamkeit ermöglichen. Vertrauensbasis? Empathie? Wertschätzung? Verständnis? Fehlanzeige. Doch das ist der Schlüssel zur Bindung.

Bindung entsteht im Alltag, im täglichen Zusammenleben, im Umgang mit deinem Hund und nicht in einer Trainingseinheit. Für eine sichere Bindung ist deine innere Haltung entscheidend – siehst du den Hund als Befehlsempfänger, der zu tun hat, was du sagst, zeigst du ihm unsanft Grenzen auf und bist der Meinung, dass du der Chef bist und er das zu akzeptieren hat, wird das nichts mit der Bindung. Egal, welche “Bindungsspiele” du ergänzend machst.

Was versteht man unter „Bindung“?

Der Begriff “Bindung” kommt aus der Psychologie und wird seit den 50er Jahren intensiv anhand der Eltern-Kind-Beziehung erforscht. Die Bindungstheorie nach John Bowlby beschreibt, wie sich enge emotionale Bindungen zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen entwickeln. Diese Bindungen entstehen durch wiederholte positive Erfahrungen mit fürsorglichem Verhalten der Bezugspersonen und dienen als sichere Basis für die soziale und emotionale Entwicklung des Kindes. 

Bei Bindung unterscheidet man 4 verschiedene Typen:

  • Sichere Bindung
  • Unsicher-vermeidende Bindung
  • Unsicher-ambivalente Bindung
  • Desorganisierte Bindung

Dr. Àdàm Miklòsi, ein international anerkannter Verhaltensbiologe, hat 1998 in einem umfangreichen Test bestätigt, dass das Grundbedürfnis nach sicheren sozialen Beziehungen bei Hund und Mensch gleich gelagert ist.

Die Bindungsbereitschaft des Hundes beginnt mit der Trennung von seiner Mutter und dem natürlichen Bedürfnis nach Schutz. Damit eine Bindung zum Menschen entstehen kann, ist es essentiell, dass der Hund in seiner sensiblen Phase (bis zur 13. Lebenswoche) mit Menschen sozialisiert wurde. Dazu später mehr.

Bindung hat für unsere Hunde demnach zweierlei Funktion:

  • Sei der sichere Hafen für deinen Hund:
    Bei Stress und Bedrohung hast du als Bindungspartner eine Sicherheitsfunktion für deinen Hund. Er kommt zu dir zurück, wenn er sich nicht mehr wohl fühlt und versucht, seine Überforderung zu regulieren. Unterstütze deinen Hund, wenn er Hilfe braucht und deine Nähe sucht.
  • Sei die sichere Basis für deinen Hund:
    Die Bindungsperson fungiert als sichere Basis, von der aus der Hund seine Umgebung erforschen kann. Unterstütze das Erkundungsverhalten deines Hundes und freue dich mit ihm.

Bindung bei Tierschutzhunden mit Rucksack

Unsere Tierschutzhunde bringen mitunter schon eine Menge an Vorerfahrungen mit ins neue Zuhause oder auch gar keine Erfahrungen – beides erschwert eine sichere Bindung und macht sie manchmal auch unmöglich.

Wenn ein Hund in den ersten 12 Lebenswochen Kontakt mit Menschen hatte, kann Bindung entstehen. Ist bereits eine unsicher-ambivalente Bindung vorhanden und der Hund macht nun weiter positive Bindungserfahrung, kann eine sichere Bindung entstehen. Wurde der Hund sozialisiert, hatte aber bis dato keinen Bindungspartner, ist eine sichere Bindung sehr wohl möglich.

Hat der Hund aber in seinen ersten 12 Lebenswochen gar keinen Menschenkontakt gehabt, ist Bindung unwahrscheinlich. Hat er gelernt, dass Menschen zum sozialen Umfeld gehören, auch wenn er Hofhund, Kettenhund oder Straßenhund war, ist Beziehung möglich, eine sichere Bindung eher unwahrscheinlich.

Die sichere Bindung ist das Maß aller Dinge. Ja, da wollen wir alle hin. Aber wie immer gibt es am Weg ganz nach oben auch Ebenen, die ebenso gut und erstrebenswert sind. Bei Hunden, die bereits einen großen Rucksack mitbringen, schwer mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben, die wenig Schönes erleben durften, isoliert oder eingesperrt gelebt haben, vielleicht sogar schlechte Erfahrungen mit Menschen machen mussten oder Gewalt erfahren haben, ist eine harmonische Beziehung auf freundschaftlicher Basis Gold wert und ein solides Fundament.

Wenn daraus im Laufe der Zeit Bindung entsteht, ist es der Jackpot. Wenn nicht, bleibt es bei einer Freundschaft auf Augenhöhe und das ist völlig in Ordnung. Wichtig ist nur, dass du deinen Hund respektvoll behandelst. Er hat eine Menge erlebt und möchte sich in unserer Welt zurechtfinden, doch manchmal ist das aufgrund seiner Vergangenheit nicht sofort oder nicht so einfach möglich.

Es geht aber nicht darum, Bindungsklassifikation zu betreiben. Sondern darum, das Zusammenleben und die Beziehung zu deinem Hund auf die maximal mögliche Stufe zu heben.

Nimm den Druck raus und lasse dich von deinem Umfeld, Social Media und Menschen mit viel Meinung aber Null Wissen nicht verunsichern. Jeder Hund, jede Geschichte ist anders und daher sollte auch das Ziel entsprechend realistisch gesteckt werden.

Jedes Mensch-Hund-Team ist individuell

Wie immer in der Analyse von Hundeverhalten müssen wir die individuelle Ausgangssituation beachten und nicht anhand eines einzigen Verhaltens von Bindung oder eben keiner Bindung sprechen oder gar von einem unerzogenen Hund. Die Ursache ist entscheidend für die weitere Entwicklung deines Hundes.

Auch hier möchte ich dich mit meiner eigenen Geschichte motivieren, dranzubleiben, nicht aufzugeben und deinen Hund zu unterstützen – auch wenn es mühsam ist, an deinen Nerven zerrt oder dir langsam die Kraft ausgeht. Die Social Media Hundewelt visualisiert immer die schnelle Lösung, doch die gibt es nicht bzw. wenn, ist sie auf jeden Fall nicht nachhaltig und fair.

Wenn dein Hund zum Beispiel in einer Stresssituation nicht zu dir kommt, sondern wegläuft, wird oft gesagt, dass er keine sichere Bindung hat. Hat dein Hund in dieser Stresssituation aber Panik oder gar Todesangst, funktioniert das Denken bei deinem Hund nicht mehr. Ebenso wenn dein Hund ein Trauma erlitten hat. Der Hund läuft weg, weil er aufgrund seines Ausnahmezustandes gar nicht mehr realisiert, dass ein Bindungspartner in der Nähe ist und Unterstützung bietet – das Verhalten des Hundes hat also per se nichts mit Bindung zu tun. Das kann ich aus eigener Erfahrung mit meinem traumatisierten Hund bestätigen.

Es war ein sehr langer und intensiver Weg für Happy und mich, dass er es schafft, mich in einer Panikreaktion noch wahrzunehmen und Unterstützung anzunehmen. Und glaub mir, für ihn war anfangs alles mit Panik und Flucht verbunden. Es gelingt uns heute – 2,5 Jahre später – immer noch nicht in jeder Situation, abhängig davon, wie stark die Bedrohung und das damit verbundene wieder ausgelöste Trauma ist, aber in vielen Alltagssituationen sind wir auf einem guten Weg und machen Fortschritte. All mein Fachwissen über Bindung nützt mir hier wenig, wenn der Hund mental noch nicht in der Lage ist, meine Unterstützung anzunehmen.

Lies hierzu gerne meine Geschichte: Hallo, ich bin Happy!

Bullshit und Mythen über Bindungsverhalten

Strafbasierte Trainer benutzen neben dem Rudelführerblabla das Wort Bindung gerne als Rechtfertigung bzw. Erklärung für ihre unfairen Methoden gegenüber Hunden. Da kommen so Aussagen wie:

  • “Wenn der Hund jagen geht, hat er keine Bindung zu dir.”
  • “Wenn sich der Hund zu weit von dir entfernt, fehlt die Bindung.”
  • “Wenn der Hund nicht auf den Rückruf hört, hat er keine Bindung.”
  • “Du musst deinen Hund aus der Hand füttern, wegen der Bindung.”
  • “Du musst Bindungsspiele machen. Aber du bestimmst, wann und wie lange gespielt wird.” Wegen der Bindung. Oder dem Rudelführer. Such’s dir aus, auf welcher Bullshit Theorie diese Aussage beruht. Ist beides falsch.

Zeigt dein Hund unerwünschtes Verhalten, wird eben vorschnell der Satz “Dein Hund hat ja gar keine Bindung zu dir” in den Raum geworfen. Praktisch für den Trainer, denn somit liegt die Schuld für hündisches Fehlverhalten definitiv nicht am Training, sondern beim Hund und bei dir als Bezugsperson. Am Ende ist nicht nur der Hund unglücklich, weil er in seinem Verhalten weder verstanden noch unterstützt wird, sondern auch der Halter, der den schwarzen Peter zugeschoben bekommt anstatt Lösungen zu erhalten.

Also zusammengefasst: Alles Mist, verbreitet von Menschen ohne modernem Hundewissen. Verbreitet von Menschen, denen es schnurzpiepegal ist, wie es dem Hund im Alltag geht. Hauptsache der Kunde ist glücklich und der Hund “funktioniert”.

Lies hierzu gerne meinen Artikel: Von Rudelführern & Alphawölfen

Euer Weg zur sicheren Bindung

Der Weg zur tiefen Bindung beginnt mit dem Verständnis für die Persönlichkeit deines Hundes. Jedes Bellen, Winseln, Schwanzwedeln und auch jedes unerwünschte Verhalten ist eine Form der Kommunikation. Anstatt auf Bestrafung zurückzugreifen, sollten wir danach streben, die Bedürfnisse unseres vierbeinigen Begleiters zu verstehen.

Bindung ist keine einmalige Trainingssache, sondern ein lebenslanger Prozess, der sich im Laufe der Zeit entwickelt. Eine gute Beziehung und ein achtsamer Umgang, der deinem Hund Halt und Sicherheit gibt in einer Welt, die ihn mitunter überfordert, in der du sein sicherer Hafen bist, gemeinsame Erlebnisse schaffst – das alles bildet die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben. Und den Nährboden auf dem Bindung entstehen und wachsen kann.

Werde zum verlässlichen und berechenbaren Sozialpartner im Alltag:

  • Sei ein zuverlässiger Ansprechpartner, der Unterstützung und Sicherheit bietet.
  • Die Nähe zu dir muss für deinen Hund mit positiven (!) Emotionen verbunden sein. Also Zuckerbrot und Peitsche (zuerst bestrafen und danach belohnen) ist hier die falsche Herangehensweise.
  • Lerne, die Körpersprache deines Hundes zu lesen. So kannst du angemessen auf Stress-, Konflikt- und Beschwichtigungssignale reagieren.
  • Biete eine sichere Basis für Erkundungsverhalten und lasse dieses auch zu (Freilauf, Schleppleine, Radiuserweiterung anstatt 1,50m Leine, ständiges Abrufen und bei Fuß bleiben).
  • Werde zum sicheren Hafen für deinen Hund, zu dem er jederzeit zurückkehren kann und auch möchte. Ist sich dein Hund nicht sicher, wie du reagieren wirst, wird er sich überlegen, ob er nicht lieber beim Reh bleibt.
  • Ermögliche deinem Hund gemeinsame Kuscheleinheiten oder Kontaktliegen, sofern er dies als angenehm empfindet. Durch die Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin wird zudem automatisch das Stresslevel gesenkt. Praktisch, oder?
  • Beachte, dass Bindung bei Trennung zu Trennungsschmerz führt und du mitunter beim Alleine-bleiben-Training mehr Geduld und Zeit aufbringen musst.
  • Schaffe gemeinsame Erlebnisse, habt Spaß zusammen (!), fordere deinen Hund aber überfordere ihn nicht.
  • Sei berechenbar, unterstützend, empathisch und zuverlässig. Immer. Ein Hundeleben lang.

Die wahre Bindung zwischen Mensch und Hund ist also kein Geheimnis, das durch spezielle Techniken, Gehorsam oder Erziehung erreicht werden kann. Sie ist das Ergebnis von achtsamem, respektvollem und fairem Umgang mit deinem Hund, von Erkennen und Erfüllen seiner Bedürfnisse und Fokussierung auf erwünschtes Verhalten.

Die Zauberformel lautet also: Bedürfnisorientierter, belohnungsbasierter und fairer Umgang mit deinem Hund. Dann klappt’s auch mit der Bindung. Versprochen!

—-

Quellen aus der Verhaltensforschung:

Daniela Loibl MBA MSc

Daniela Loibl MBA MSc

  • staatlich geprüfte tierschutzqualifizierte Hundetrainerin
  • Hundeverhaltensberaterin
  • verhaltensmedizinische Tierpsychologin iA 
  • zertifizierte Hunde-Ernährungsberaterin
  • ehrenamtliche Hundetrainerin im Tierheim
  • Buchautorin “Fred & Otto, Wanderführer für Hunde”

Hundesprechstunde

Du fragst, ich antworte. Auf alle Fragen, die dir im Zusammenleben, Umgang und Training mit deinem Hund unter den Nägeln brennen. Einfach und umkompliziert über Zoom.

Hundeverhalten verstehen lernen

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Mehr als Schlagen und Treten

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Die letzten 30 Jahre Hundeforschung haben unglaubliches Wissen hervorgebracht, das es notwendig macht, den Umgang mit Hund zu überdenken und veraltete Ausbildungsmethoden und Theorien endgültig zu begraben. Denn sie alle zielen darauf ab, Hundeverhalten zu unterdrücken und zu hemmen – wenn notwendig, auch mit gewaltsamen Methoden.

Doch was umfasst eigentlich der Begriff “Gewalt”? Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Menschen unter Gewalt gegenüber dem Hund lediglich körperliche Gewalt verstehen, im Sinne von Schlagen oder Treten. Doch Gewalt im Umgang mit einem Lebewesen kann auch psychisch ausgeübt werden – und das ist im Hundetraining viel öfter der Fall. Gerade dann, wenn die Ausbildung oder Erziehung auf Strafen basiert und nicht auf Belohnung. 

Vor einigen Jahren, als ich meine erste Ausbildung zum Hundetrainer gemacht habe, hieß es in der Ausschreibung zum Lehrgang: “Wir trainieren gewaltfrei”. Jo eh, hab ich mir damals gedacht. Was denn sonst? Doch damals war ich Hundeliebhaber, so wie du auch, ohne Ausbildung, ohne modernes Hundewissen und ohne Berührungspunkte mit veralteten Hundeschulen und schlecht ausgebildeten Trainern. Mit meinem umfassenden Wissen von heute und Einblicken in die Hundeszene gibt es Tage, da wünschte ich mir, ich hätte wieder die Scheuklappen von damals auf. Denn was Hunden – und auch deren Menschen – oftmals zugemutet wird, macht mich fassungslos, traurig und wütend. Und diese Maßnahmen sind nicht selten tierschutzwidrig. Doch das Tierschutzgesetz ist leider nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben. 

Was bedeutet der Begriff „Gewalt“?

Gewalt wird allgemein als die Anwendung von physischer Kraft oder Macht definiert, um Schaden zuzufügen oder zu zwingen. Im Kontext des Hundetrainings bezieht sich Gewalt auf jede Form von physischem (körperlichem) oder psychischem (emotionalem) Druck, der darauf abzielt, den Hund zu kontrollieren, zu bestrafen oder zu manipulieren. Hier spricht man von „positiver Strafe“. In diesem Zusammenhang sei noch der Begriff “aversiv” zu nennen, der eben oben Genanntes umfasst.

Gewalt im Hundetraining kann also verschiedene Formen annehmen:

  • Körperliche (physische) Bestrafung: Dies beinhaltet das Anwenden von körperlicher Kraft, um den Hund zu bestrafen, wie Schläge, Leinenruck, Kneifen oder andere schmerzhafte Maßnahmen.
  • Verbale Gewalt: Dazu gehören laute Schreie, Drohungen, Zischlaute oder andere aggressive verbale Ausdrücke, die den Hund einschüchtern oder ängstigen sollen.
  • Erschrecken durch: Verwendung von Gegenständen, die dem Hund bei “Fehlverhalten” nachgeworfen werden (Wurfkette, Rappeldose, Wasserflasche, Schlüsselbund, Taschentuchpackung etc.)
  • Körpersprache: Bedrohliche Körpersprache, Bedrängen, Weg verstellen, Sidekick, Blocken, Fixieren, Groß machen, Raum verwalten etc., um den Hund zu bedrohen und ihm Grenzen aufzuzeigen.
  • Angst, Druck und Schmerzen durch Einsatz verbotener Hilfsmittel: Stachelhalsbänder, Korallenhalsbänder, Elektroschocker, Sprühhalsbänder, dünne Bänder knapp hinter dem Ohr verlaufend, Kette oder Halsbänder ohne Zugstopp, Erziehungsgeschirr, Bauchleine – die Liste ist lang und grausam.
  • Emotionale Gewalt: Ignorieren, Entzug von Sozialkontakt, limitierter Zugang zu Wasser/Futter (Hund muss sich das erst “verdienen”), Isolation

Die Frage, ob es sich um tierschutzwidrige, gewaltsame oder “nur” um ethisch und moralisch verwerfliche Methoden handelt, beantwortet jeder für sich wohl anders. Ich persönlich habe jedoch Null Toleranz bei gewaltsamen und strafbasierten Methoden. Das liegt zum einen an meinen Werten, wie ich mit Lebewesen umgehen möchte. Zum anderen daran, dass ich durch Happy, meinen ehemaligen Kettenhund aus dem Tierschutz, täglich mit den Konsequenzen von gewaltsamem Umgang und Isolation konfrontiert werde. Die Probleme, die der arme Kerl mit in mein zuhause gebracht hat, sind vielfältig und einige davon wohl irreparabel.

Lies gerne meinen Blogartikel: Hallo, ich bin Happy!

Das Androhen von Gewalt mit einem Hilfsmittel – zB einem Schlagstock, wie er auch im Schutzhundetraining verwendet wird – verursacht beim Hund Stress und mitunter auch Angst. Die mit dem erhobenen Schlagstock eingenommene bedrohliche Körpersprache und der enorme Druck, der damit auf den Hund ausgeübt werden, reichen dafür bereits aus – auch ohne den Hund tatsächlich zu schlagen.

Aber auch das Schlagen mit einem Lineal, um den Hund davon abzuhalten, etwas mit den Pfoten auszugraben, zählt zu Gewalt. Egal, wie leicht oder fest du mit dem Lineal zuschlägst.

Einen Hund mit Geräuschangst auf dem Schießplatz seiner Angst auszusetzen und meinen, ihn damit zu therapieren, ist eine gewaltsame Trainingsmethode. Hunde Ängsten auszusetzen bis zum völligen emotionalen Zusammenbruch nennt sich in der Fachsprache “Flooding” (Reizüberflutung) und ist tierschutzrechtlich verboten.

Den Hund am Halsband rucken oder reißen, ist eine gewaltsame Trainingsmethode. Ein Halsband oder eine Retrieverleine ohne Zugstopp oder ein ganz dünnes Halsband zu verwenden, um den Hund damit zu würgen, ist nicht nur tierschutzrechtlich relevant, sondern fügt deinem Hund zudem im empfindlichen Halsbereich Schmerzen zu. Gleiches gilt für ein dünnes Band knapp hinter den Ohren verlaufend. Klingt grausam, ist aber im strafbasierten Training bei Problemen mit Artgenossen an der Tagesordnung.

Einen Hund mit Wasser zu bespritzen, ihm eine Flasche gefüllt mit Wasser oder Steinen oder eine Wurfkette hinterherwerfen, ist eine gewaltsame Trainingsmethode. Denn sie zielt darauf ab, den Hund derart einzuschüchtern, damit er das unerwünschte Verhalten einstellt. Es gibt auch Hunde, die sich bereits durch eine Taschentuchpackung einschüchtern lassen. Das oft daher gesagte “Ach, das tut dem doch nix!” kann man aus fachlicher Sicht so nicht stehen lassen. Natürlich tut dem das was, sonst würde man es ja nicht machen. Und einige Hunde haben bereits so eine Angst vor der Konsequenz, dass sie schon bei einer Taschentuchpackung aufgeben und Verhalten einstellen. Brutal, wenn man sich das mal überlegt, warum das funktioniert.

Den Hund in eine Hundebox zu sperren, ist tierschutzwidrig und psychische Gewalt. Diese “Trainingsmethode” wird oft bei Hunden eingesetzt, die nicht zur Ruhe kommen oder neuerdings auch bei Welpen. Ebenso kam mir schon zu Ohren, dass Hunde während der Abwesenheit der Bezugsperson dauerhaft (und stundenlang) in ihrer kleinen, verschlossenen Hundebox ausharren mussten – dieser „Trainingstipp“ kam auch noch von einer Tierärztin. Nicht gemeint ist hier natürlich die Sicherung in der geschlossenen Box beim Autofahren.

Dem Hund Sozialkontakt zu verwehren, damit er über sein Verhalten “nachdenken” kann, existiert nur in menschlichen Gehirnen und ist emotionale Gewalt. Sozialkontakt zählt zu den Grundbedürfnissen von Lebewesen. Und der Mensch ist nun mal der wichtigste Sozialpartner für den Hund.

Länger andauerndes Ignorieren oder Isolation des Hundes aus “Trainingsgründen” (“Damit er merkt, dass er etwas falsch gemacht hat.”) ist wieder nur eine menschliche Denke und – je nach Hundetypus – emotionale Gewalt und asozial. Es gibt Hunde, die antworten darauf mit Frust und Stress, es gibt aber auch jene, die depressiv, ängstlich und aggressiv werden, weil sie nicht verstehen, warum der Sozialpartner “off” ist. Was soll der Hund denn dabei lernen, außer, dass der Mensch nicht verfügbar ist, wenn er Unterstützung braucht?

Schnauzengriff und Nackenschütteln wird oft argumentiert mit “…das macht die Mutter mit den Welpen auch … “. Pffff, alleine hierüber könnte ich einen ganzen Artikel schreiben. Wer schon einmal beobachtet hat, wie sanft die Mutterhündin den Welpen über die Schnauze fasst und vor allem, in welchen Situationen sie das macht, wird mir recht geben, dass das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun hat. Der Schnauzengriff tut weh, manche sagen sogar, der Hund müsse quietschen, damit er seinen Zweck erfüllt. Gleiches gilt für das Nackenschütteln – eine Hundemutter würde niemals ihre Welpen im Nacken packen und schütteln. Solche Erziehungsmethoden zeigen wieder nur den Ausbildungsstand des Trainers und haben nichts, aber auch gar nichts mit moderner, gewaltfreier Hundeerziehung zu tun.

Lies dazu gerne meinen Blogartikel: Belohnst du schon oder bestrafst du noch?

Operante Konditionierung einfach erklärt

„Man kann nicht ausschließlich positiv trainieren!“ Diesen Satz hört man immer wieder von Befürwortern des strafbasierten Trainings. Nur mit lieb kann man einem aggressiven Hund nicht Herr werden, ist die landläufige Meinung. Wir werden belächelt, als Wattebauschwerferinnen, Tierschutzuschis oder Hundestreichler bezeichnet. Doch all diese Aussagen sagen nichts über die Qualität von gewaltfrei arbeitenden Trainern aus, sondern bestätigen nur den Wissensstand des Absenders.

Die Lerntheorie der operanten Konditionierung, die für alle Säugetiere gilt, besteht aus 4 Quadranten – der positiven & negativen Verstärkung und der positiven & negativen Strafe. Bedeutet: Hunde lernen über die Art der Konsequenz. Folgt auf ein Verhalten ein Verstärker, wird der Hund das Verhalten öfter zeigen. Folgt auf ein Verhalten eine Strafe, wird der Hund das Verhalten nicht mehr zeigen.

Wir haben beim Lernen automatisch immer alle 4 Quadranten mit an Bord, denn Verhalten und seine Übergänge sind fließend. Es macht jedoch einen erheblichen Unterschied, auf welcher Grundlage meine Arbeitsweise basiert. Auch das Vorenthalten eines Leckerli ist per se Strafe, allerdings ist die Wirkung auf den Hund keinesfalls vergleichbar mit dem bewussten Einsatz einer strafenden Maßnahme.

Glaube mir, gute und modern ausgebildete Hundetrainer und Verhaltensberater achten sehr genau darauf, Lernen für den Hund überwiegend mit positiven Emotionen zu gestalten. Wir wissen, dass Frust, Stress und Angst zu einer Lernhemmung führt, Beziehung beschädigt und keine nachhaltige Verhaltensänderung ermöglicht.

Der gezielte Einsatz von Strafe als Trainingsmethode ist keinesfalls bedürfnisorientiert, der Einsatz von positiver Strafe zudem tierschutzrelevant. Übrigens: Was der Hund als Strafe empfindet, entscheidet er. Nur er.

Nebenwirkungen von strafbasierten Methoden

Strafbasiertes Training, also alle Maßnahmen, die Verhalten unterdrücken oder hemmen und auf Erschrecken, Angst, Schmerz oder Leid abzielen, funktioniert. Genauso wie es auch belohnungsbasiertes Training tut. Beides aber nur, wenn es richtig angewandt wird. Das besagt die Lerntheorie.

Und das hier sagt das Österreichische Tierschutzgesetz im §5 (1): „Es ist verboten, einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen.“

Strafbasiertes Training und Gewalt sind also nicht nur tierschutzwidrig, sondern haben massive Nebenwirkungen und können zu vielfältigen Problemen führen.

Die unschönen Nebenwirkungen von strafbasiertem Training sind:

  • Vertrauensverlust: Hunde, die Gewalt erfahren, können das Vertrauen in ihre Menschen verlieren. Dies beeinträchtigt die Bindung zwischen Mensch und Hund erheblich, um nicht zu sagen, die Beziehung wird bis auf die Grundmauern zerstört. Ein erneuter Vertrauensaufbau ist nur mit viel Geduld, Wissen und kleinschrittigem Training möglich. In manchen Fällen vertrauen diese Hunde ihrem Menschen nie wieder.
  • Angst- und Aggressionsverhalten: Gewalt fördert Ängste und Aggression beim Hund. Ein Hund, der ständig Bestrafung für sein Verhalten erfährt, wird ängstlich, reaktiv oder aggressiv. Wie paradox ist es dann, die besonders harten Fälle zum Problemhundetrainer zu schleifen, der ihnen dann noch eins drüberzieht? Gewalt erzeugt Gegengewalt. Punkt.
  • Lernhemmung: Wer Stress & Angst hat, kann nicht lernen. Wie sollen wir dann dem Hund ein neues, besseres Verhalten beibringen, wenn er unter Dauerstrom steht? Oder kannst du in einem emotionalen Ausnahmezustand das 1×1 aufsagen?
  • Erlernte Hilflosigkeit: Der Hund wird über die Zeit hinweg jegliches Verhalten einstellen aus Angst vor Konsequenzen – also auch das positive Verhalten. Das sind dann die Hunde, die „….soooooo brav sind, seit wir beim Hundetrainer waren …”. Nein, die sind nicht brav, die sind emotional gebrochen. Auch das ist Gewalt.
  • Fehlverknüpfungen: Alles, was sich zum Zeitpunkt der Strafe in der näheren Umgebung des Hundes befindet, kann mit der Strafe und den damit einhergehenden Ängsten und Schmerzen in Verbindung gebracht werden. Das können u.a. Geräusche, Gerüche, aber auch Personen (ja, auch du!) und Artgenossen sein.

Entgegen jeglicher Aussage von strafbasierten Trainern, die immer schön mit der Bindung argumentieren, sorgen aversive Maßnahmen ganz sicher nicht für eine sichere Bindung – das Gegenteil ist der Fall. Glaubst du ernsthaft, ein Hund vertraut dir und findet dich toll, wenn er immer wieder mal mit bösen Konsequenzen rechnen muss, die mitunter auch schmerzhaft sind?

Lies dazu gerne meinen Artikel: Die Sache mit der Bindung

Wie erkennst du einen guten Hundetrainer?

Nun ja, zuerst einmal musst du für dich selbst definieren, welchen Umgang du mit deinem Hund pflegen möchtest, denn unter einem guten Trainer versteht jeder etwas anderes.

Erstes und wichtigstes Entscheidungskriterium: Wie möchtest du trainieren? Strafbasiert, dh unerwünschtes Verhalten wird gehemmt und es ist dir völlig egal, wie dein Hund sich dabei fühlt oder belohnungsbasiert, dh erwünschtes Verhalten wird belohnt, damit Unerwünschtes erst gar nicht auftritt.

Lass dir gesagt sein, dass Lernen immer stattfindet: 24/7, nicht nur in der Einheit mit dem Hundetrainer, sondern gerade in eurem Alltag. Daher ist der Umgang mit deinem Hund keine Trainingsmethode, sondern eine Lebenseinstellung und eher eine ethische als technische Frage. Ich hoffe doch sehr, dass du dich als Leser meines Blogs für belohnungsbasierten und gewaltfreien Umgang entscheidest. Wenn dem so ist, lies weiter ….

Triffst du nun auf einen Trainer, TV-Trainer oder auch auf einen Artikel in dem von Dominanz, Alpha, Rudelführer, Chefrolle, Räume verwalten, Rangreduktion, Körpersprache einsetzen etc. die Rede ist, kannst du getrost das Weite suchen. Alle diese Aussagen zeigen, dass sich der Verfasser (noch) nicht mit modernem Hundewissen weitergebildet hat und weiterhin auf veraltete und nicht hundefreundliche Methoden setzt. Auch wenn diese Aussagen oftmals schön klingende, neue Namen bekommen – drinnen ist doch der alte Mist. Warum das möglich ist? Weil Hundetrainer in Österreich leider ein freies Gewerbe ist. Niemand braucht eine Ausbildung und wenn man eine hat, sagt das noch lange nichts über die Qualität aus, denn es gibt keinen einheitlichen Standard. Auch strafbasiertes Training wird weiterhin unterrichtet. Das erklärt mitunter die enormen Qualitätsunterschiede am Markt. Aber auch unter dem Deckmantel “gewaltfrei” oder “positives Training” verbergen sich leider genug schwarze Schafe. Es ist für dich als Laien also nicht einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Lies dazu gerne meinen Blogartikel: Von Rudelführern und Alphawölfen

Jedes Verhalten hat Gründe

Jedes Verhalten hat einen Grund, also eine Funktion für den Hund. Jedes. Sonst würde er dieses Verhalten nicht zeigen. Das Training mit Strafe fragt aber nicht nach dem “Warum?”. Hier wird nur das unerwünschte Verhalten unterdrückt und gehemmt – und zwar mit dem Einsatz von Druck und psychischer wie teils auch physischer Gewalt. Der Hund wird sein Verhalten aus Verunsicherung, Angst oder Erwartung vor erneuten Schmerzen einstellen. Dabei ist das unerwünschte Verhalten lediglich das Symptom, der Ausdruck eines Bedürfnisses.

Nachhaltiges und faires Training kann nur erfolgen, wenn wir der Ursache auf den Grund gehen, anstatt ein Symptom zu unterdrücken. Du kannst noch so lange den Deckel auf den Kochtopf drücken, solange die Herdplatte auf Stufe 10 steht, wird das Wasser nicht aufhören zu kochen.

Der Standard im modernen Hundetraining lautet „gewaltfrei“! Und zwar nicht nur in Bezug auf körperliche Gewalt, sondern auch auf psychische Gewalt. Alle Hunde, egal welcher Rasse, ob kastriert oder unkastriert, ob vom Züchter oder aus dem Tierschutz, ob „Problemhund“ oder „aggressiv“ – sie alle lassen sich gewaltfrei und bedürfnisorientiert trainieren. Und werden es dir danken, dass sie endlich verstanden werden.

„Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Ausreden.“

Daniela Loibl MBA MSc

Daniela Loibl MBA MSc

  • staatlich geprüfte tierschutzqualifizierte Hundetrainerin
  • Hundeverhaltensberaterin
  • verhaltensmedizinische Tierpsychologin iA 
  • zertifizierte Hunde-Ernährungsberaterin
  • ehrenamtliche Hundetrainerin im Tierheim
  • Buchautorin “Fred & Otto, Wanderführer für Hunde”

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Das Angebot und die Arbeitsweise im Hundetraining haben sich verändert. Neben traditionell arbeitenden Hundeschulen gibt es auch bei uns immer mehr Trainer, die auf Basis positiver Verstärkung arbeiten. Aber was ist das eigentlich genau? Wie verändert man Verhalten langfristig und nachhaltig und hat auch noch Spaß daran?

Positives Hundetraining ist für alle Menschen geeignet, die …

  • … eine gute Mensch-Hund-Beziehung bekommen oder ausbauen möchten.
  • … die Körpersprache des Hundes und seine Verhaltensweisen verstehen wollen.
  • … einen freundlichen, fairen & respektvollen Umgang mit ihrem Hund bevorzugen.
  • … auf Straf-, Schreck- und Angstreize komplett verzichten.
  • … verstehen wollen, warum ihr Hund Verhalten X zeigt und wie sie an der Ursache arbeiten können.
  • … nach modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen trainieren anstatt auf Dominanz und Rangordnung zu bestehen.

Vielleicht geht es Dir so wie mir vor ein paar Jahren. Du hast das Gefühl, eine traditionelle Hundeschule ist nicht der richtige Ort für Deinen Hund und Dich. Oder Du hast bereits Erfahrung mit aversiv arbeitenden Trainern gemacht und möchtest einen freundlicheren Umgang mit Deinem Hund erlernen.

Doch dann kommen die Kritiker aus dem Umfeld, die Dir sagen, dass Du Deinem Hund Grenzen setzen mußt, ihm ein guter Rudelführer sein sollst und Dich in der Rangordnung an oberste Stelle setzen sollst – und das geht nun mal nur, indem Du der Chef bist. Und keinesfalls mit Leckerli.

Positives oder aversives Hundetraining

Lernen durch Belohnung oder Lernen durch Strafe

Die Hundeforschung hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten weiterentwickelt und Beobachtungen zeigen, dass Lernen durch Strafe – also aversive Trainingsmethoden wie Druck, Angst, Schmerz- und Schreckreize – beim Hund zu Stress führen. Ist der Hund Stress ausgesetzt, kann er nicht lernen. Dauerhafter Stress führt zudem zu gesundheitlichen Problemen. Außerdem schadet es langfristig der Beziehung und Bindung zu Deinem Hund.

Auch wenn die Hundeforschung mittlerweile sehr fortgeschritten ist, basiert traditionelles Hundetraining meist noch auf veralteten Annahmen. Die leider immer noch weit verbreitete Dominanz- und Rangordnungstheorie wurde schon längst richtig gestellt und zwar von demjenigen, der die Theorie ursprünglich in den Raum gestellt hat. Leider hat sich das in den Hundeschulen noch nicht herumgesprochen und es wird vehement mit Strafe und Druck trainiert. Hierzu zählen v.a. Leinenrucks, Treten, Blocken, Halsbänder ohne Zugstopp, Elektroreize, Rütteldosen, Anschreien, das klassische „Da muß der jetzt durch“ uvm. (Mehr dazu im Blog Von Rudelführern und Alphawölfen)

Im modernen und positiven Hundetraining legen wir Wert auf Wohlfühlen, Spaß und Belohnung. Wir fokussieren uns auf das erwünschte Verhalten und verstärken (=belohnen) es, anstatt unerwünschtes Verhalten zu bestrafen.

Daniela Loibl, Zert. Hundetrainer

In unserem Zusammenleben mit dem Hund können wir selber entscheiden, ob wir belohnungsbasiert trainieren möchten – also erwünschte Verhaltensweisen verstärken – oder durch den Einsatz von Strafe unerwünschtes Verhalten hemmen wollen.

Sei Dir jedoch bewusst, dass aversives Training (also Lernen durch Strafe) Stress erzeugt, die Lebensqualität mindert, Aggressionsverhalten verschlimmert und die Bindung schädigt. Zudem lernt der Hund beim strafbasiertem Training nicht, was er besser machen kann, wie er sich anders verhalten soll.

Buchtipp:
An dieser Stelle kann ich Dir das Buch „Hunde achtsam führen“ von Maria Rehberger sehr empfehlen. Maria ist Hundetrainerin und Verhaltensberaterin, zudem Coach für TrainerInnen und sieht sich selbst als ganzheitlicher Beziehungscoach.

Alltagstraining statt Hundeplatz

Positiver Umgang mit Deinem Hund findet täglich statt

In meinem Hundetraining – sofern man das überhaupt so nennen mag, trainiere ich doch mehr den Menschen als den Hund – geht es nicht darum, vom Hund Kommandos in exakter Reihenfolge und Ausführung abzufragen. Vielmehr geht es um eine Alltagstauglichkeit im individuellen Zusammenleben. Das Signal „Platz“ in der Hundeschule ist nicht gleichbedeutend mit einem positiv aufgebauten Ruhe- & Entspannungssignal auf der Hundedecke oder im Restaurant.

Im Alltag entstehen oft Situationen oder Konflikte, die der Hund u.U. noch nicht meistern kann. Ich schule Dich als Hundehalter darauf, Deinen Hund lesen zu lernen, Hundesprache zu verstehen und entsprechend reagieren zu können, bevor Du Deinen Hund in eine für ihn unlösbare Situation laufen lässt. Denn die Grundlage für belohnungsbasiertes Training ist, so vorausschauend zu handeln, dass Dein Hund möglichst gar kein unerwünschtes Verhalten zeigen kann.

Zudem gilt es, erlerntes Verhalten zu generalisieren, dh zu verallgemeinern. Kann Dein Hund am Hundeplatz Verhalten X zeigen, heißt das nämlich noch lange nicht, dass das auch im Alltag mit entsprechenden Umweltreizen möglich ist. Training bzw. Lernen findet zuerst in reizarmer Umgebung statt, muß aber kleinschrittig und unter steigender Ablenkung weiter aufgebaut und gefestigt werden. Alleiniges Rückruftraining am Hundeplatz wird im Wald bei Wildsichtung eher nicht funktionieren.

Daniela Loibl, Zert. Hundetrainer

Positives Training – Dein Weg zu einem fairen Miteinander

vielmehr als nur leckerli verfüttern

Die Lerntheorie von Hunden besagt, dass Verhalten, dass verstärkt wird (also belohnt), stärker und öfter gezeigt wird. Verhalten, dass keine Verstärkung erfährt, wird weniger oft gezeigt bis es schließlich ganz aufgegeben wird.

Training am erwünschten Verhalten erfordert allerdings ein Umdenken von uns Hundehaltern. Wir sind es gewohnt, Menschen und Tiere nach ihrem Fehlverhalten zu beurteilen. Den guten Dingen, die bei weitem überwiegen, wird meist keine Aufmerksamkeit geschenkt. Anfragen bei mir beginnen oft mit “Ich will nicht, dass mein Hund an der Leine zieht …” – drehe doch die Anforderung um und sage: “Ich möchte einen Hund, der an lockerer Leine neben mir läuft.” Das verändert Deine Einstellung und die Herangehensweise ans Training.

„Du musst Dein Verhalten ändern, wenn Du das Verhalten Deines Hundes verändern willst.“
Viviane Theby, Tierärztin & Verhaltenstherapeutin

Kritiker des positiven Hundetrainings schreien immer ganz laut, dass diese Trainingsmethode nicht funktioniert, da man nicht ausschließlich positiv mit dem Hund trainieren kann. Aus lerntheoretischer Sicht ist diese Aussage korrekt, auch das Vorenthalten eines Leckerli oder Wegnehmen der Aufmerksamkeit ist per Definition auch Strafe.

ABER – und das sollten die Kritiker auch verstehen, nicht nur den ersten Teil der Lerntheorie: Es macht einen eklatanten Unterschied, ob ich Strafe bewusst als Trainingsmethode einsetze, um den Hund zu hemmen oder unterdrücken und dieser dadurch regelmässig in Angst versetzt wird oder ob ich ihm, zB durch die Vorenthaltung eines Leckerlis, lediglich ein Gefühl der Enttäuschung zufüge und überwiegend mit positiver Bestärkung trainiere. Es geht um das zugrunde liegende Gefühl, das durch die Trainingsmethode ausgelöst wird.

Druck erzeugt Gegendruck

und sorgt für Stress, Frust & Angst

Wenn Du Deinen Hund ständig maßregelst, in seinem Verhalten hemmst oder an der Leine zerrst, wird das die Bindung zu Deinem Hund nicht verbessern. Im Gegenteil: Er lernt, dass Deine Anwesenheit manchmal unangenehm, frustrierend und sogar beängstigend ist. Wie kannst Du also erwarten, dass Dein Hund dann in schwierigen Situationen perfekt abrufbar ist und gerne zu Dir zurückkommt?

Lernen mit positiver Verstärkung funktioniert übrigens bei jedem Hund, bei jeder Rasse und bei jeglichem unerwünschtem Verhalten, sofern es richtig angewandt wird. Man muß weder unkastrierte Rüden, noch Tierschutzhunde noch aggressive Hunde anders „erziehen“ oder „eine harte Hand“ anwenden.

Welchen Umgang und Trainingsweg Du mit Deinem Hund einschlagen möchtest, ist alleine Deine Entscheidung. Ich möchte hier aber Aufklärung betreiben für all jene, die sich für ein freundliches und faires Miteinander interessieren und Druck und Strafe ablehnen. Es handelt sich bei obigen Aussagen nicht um meine persönliche Meinung oder meine eigene Methode, sondern um wissenschaftlich fundierte Fakten und allgemein gültige Lerntheorien, die ich selber bei anerkannten Ausbildungsinstituten und gewaltfrei arbeitenden TrainerInnen gelernt habe und ständig vertiefe.

Positives Hundetraining ist keine Trainingsmethode, sondern eine Lebenseinstellung. 

Dein Happy (Dog)  & sein Lieblingsfrauli       

 

Daniela Loibl MBA MSc

Daniela Loibl MBA MSc

  • staatlich geprüfte tierschutzqualifizierte Hundetrainerin
  • Hundeverhaltensberaterin iA
  • verhaltensmedizinische Tierpsychologin iA
  • zertifizierte Hunde-Ernährungsberaterin
  • ehrenamtliche Hundetrainerin im Tierheim
  • Buchautorin “Fred & Otto, Wanderführer für Hunde”

Hundesprechstunde

Du fragst, ich antworte. Auf alle Fragen, die dir im Zusammenleben, Umgang und Training mit deinem Hund unter den Nägeln brennen. Einfach und umkompliziert über Zoom.

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