Belohnst du schon oder bestrafst du noch?

Belohnst du schon oder bestrafst du noch?

Wie Hunde lernen oder eben nicht

Ich war vor Kurzem zum Training mit einem Paar und ihrer Junghündin im Park, um Begegnungen mit Menschen und Hunden zu üben. Am Weg rein in den Park – auf der noch engen Zufahrtsstraße – kam uns ein Hundehalter entgegen, dessen Hund augenscheinlich auch ein Thema mit fremden Hunden hatte. Also haben wir uns so weit wie möglich an den Rand gestellt, um es unserem als auch dem anderen Hund so einfach wie möglich zu machen. Wir haben unsere Hündin freundlich zur Seite gebeten, überschwänglich für ruhiges Verhalten gelobt und dieses Verhalten mit Futterbelohnungen noch verstärkt. Dem anderen Hund ging es leider nicht so gut: Sobald er uns erblickt hatte, stemmte er sich in die Leine (vielmehr ins Halsband), zog zu uns herüber, seine Augen waren weit aufgerissen vor Schreck und er war im Begriff, gleich loszubellen. Sein Herrchen blieb davon unbeeindruckt, griff wortlos in die rechte Jackentasche, holte seine Wurfschellen heraus und ließ das Geräusch der aufeinander klappernden Metallplättchen einmal in der Luft erklingen. Die Reaktion seines Hundes folgte sofort: Die Pupillen weiteten sich vor Schreck noch mehr, Panik erfasste den ganzen Hund, er wurde noch steifer in seiner Körpersprache und erwürgte sich fast in seinem Halsband – man könnte fast sagen, das Bellen ist ihm im Hals steckengeblieben. Nicht nur in diesem kleinen Hund wurde der Angstreiz geweckt, auch mir zog ein kalter Schauer über den Rücken.

So sieht das also in der Praxis aus, wenn sich strafbasiertes und belohnungsbasiertes Training auf der Straße treffen.

Belohnungs- oder strafbasiertes Training

Ein Ausflug in die Lerntheorie

Hunde lernen aufgrund von Erfolg und Misserfolg – und zwar ein Hundeleben lang, in jeder Situation, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Auf ein gezeigtes Verhalten folgt eine Konsequenz – und je nachdem wird das Verhalten öfter gezeigt oder weniger oft.

Das eine, das strafbasierte, unterdrückt unerwünschtes Verhalten und lässt völlig außer Acht, wie der Hund sich dabei fühlt. Das andere, das belohnungsbasierte, sorgt dafür, dass unerwünschtes Verhalten erst gar nicht auftritt und der Hund mit der Situation positive Emotionen verknüpft. Denn immerhin wollen wir ja, dass der Hund in Zukunft keinen Stress mehr beim Anblick anderer Hunde hat.

Einfacher ist natürlich Variante 1, die Strafe: Ich warte, bis der Hund etwas macht, was er – in meinen Augen – nicht soll und dann zack, unterbreche ich das Verhalten. Einfach so, ohne Vorankündigung. Und ohne zu hinterfragen, warum der Hund dieses Verhalten zeigt. Wenn nötig auch mit unsanften Methoden bis hin zu Gewalt. Ob das nun ein Leinenruck ist (dem Hund wird die Luft abgeschnürt – na, schon mal selber erlebt, wie sich das anfühlt?), Wasser auf den Hund gespritzt wird, eine Flasche plötzlich neben dem Hund auf den Boden donnert (manchmal auch mit Steinen gefüllt, damit’s noch mehr Krach macht), ein Zischlaut aus einem Halsband oder Tracker, ist völlig egal. Manche Hunde lassen sich auch von einer Taschentuchpackung einschüchtern, die nach ihnen geworfen wird.

Es geht nicht um das Tool an sich – in meinen Augen sind sie allesamt grausam und haben im Umgang mit Hund nix verloren – sondern um die Wirkung, die damit erzielt werden soll. Alle diese “Trainingshilfen” bedienen sich am Effekt, einen Schreck- und/oder Angstreiz bei deinem Hund auszulösen. Alles, was plötzlich kommt, was besonders laut ist, einen Zischlaut verursacht oder schnelle Bewegungen von oben, versetzen den Hund in Angst und Panik. Und was machen wir und unsere Hunde, wenn wir uns zu Tode erschrecken? Wir hören in der Sekunde auf, das zu tun, womit wir gerade beschäftigt waren. Praktisch, für’s Hundetraining. #achtungsarkasmus

Auf emotionaler und psychischer Ebene ist das einfach nur gemein und brutal. Soll ich nochmal erwähnen, dass der Einsatz von diesen Trainingshilfen sowie der bewusste Einsatz von Schreck- und Angstreizen explizit im Tierschutzgesetz verboten ist? Übrigens, Strafe ist nicht immer nur das, was ich oben beschrieben habe. Auch psychische Gewalt zählt zu Strafe: Entzug von Aufmerksamkeit, Verwehren von Sozialkontakt, Isolation, Anschreien, körpersprachliches Blocken … alles Dinge, die von Außen gar nicht so dramatisch aussehen, deinen Hund aber auf Dauer kaputt machen.

Warum bei dem Herrn aus meinem Beispiel ausreichend war, die Wurfdiscs nur mehr in die Hand zu nehmen? Der Hund hat wohl schon unangenehme Erfahrungen mit den Schellen gemacht, daher muss man jetzt nur mehr das Geräusch erklingen lassen, um ihn handlungsunfähig zu machen. Man kann sich vorstellen, wie sich der Hund dabei fühlt … Und dass er mit anderen Hunden garantiert nichts Positives verknüpft und sein Leben lang andere Hunde furchtbar finden wird. Genauso wie sein Herrchen, denn der ist unberechenbar für den Hund geworden. Lerneffekt = Null. Stressbelastung = 150%.

Futterbelohnung im Hundetraining

Wissen ist Macht

Es ist nie zu spät, dazuzulernen und umzudenken

Strafe muss immer erfolgen, wenn das Verhalten aufhören soll. Immer. Jedes einzelne Mal (… und ich höre schon wieder die Kritiker des positiven Trainings: “….Der macht das nur für’s Leckerli. Da muss ich ja dauernd mit Keksen durch die Gegend laufen. ..” – also ich hab lieber einen Leckerlibeutel umgeschnallt als die Wasserflasche oder Wurfdiscs in der Hosentasche).

Strafe muß sofort erfolgen, wenn der Hund das Verhalten zeigt, da die Strafe sonst nicht mit dem Verhalten in Verbindung gebracht wird. (… und deswegen bringt es auch Null Komma Nix dem Hund eins überzuziehen, wenn er endlich aus dem Wald retour kommt, obwohl du schon x-mal das Rückrufsignal gegeben hast – das du ihm nebenbei erwähnt wahrscheinlich nie richtig beigebracht hast …).

Strafe muß so stark sein, damit der Hund massiv eingeschüchtert ist, das Verhalten nie wieder zu zeigen. Unschöne Nebenwirkung: Nachdem der Hund absolut nicht gelernt hat, welches Verhalten sich für ihn lohnt, wird er andere Verhaltensweisen auch einstellen, weil er Angst vor Konsequenzen hat. Das sind dann also die Hunde, die “…soooo brav sind, seit wir beim Hundetrainer waren …” Nein, sie sind nicht brav, sie sind kaputt. Emotional und psychisch kaputt.

Ich schreibe hier von “bewusstem Einsatz von Strafe”, denn ich hab sie schon wieder im Ohr, die Kritiker des positiven Hundetrainings: “Das funktoniert ja gar nicht.” , “Man kann Hunde nicht ausschließlich positiv erziehen.” Woher kommt diese Aussage? Wahrscheinlich, damit sie eine Rechtfertigung für ihr unfaires Verhalten Hunden gegenüber haben. Aber aus lerntheoretischer Sicht haben sie natürlich Recht: Denn was der Hund als Strafe empfindet, entscheidet er. Und auch ein Vorenthalten eines Leckerli oder eine Aufmerksamkeitspause ist per Defintion Strafe.

Wir haben es im Hundetraining also immer mit allen 4 Quadranten der Lerntheorie (Positive Verstärkung, Negative Verstärkung, Positive Strafe und Negative Strafe) zu tun. Mir ist aber sehr wichtig festzuhalten, dass es einen eklatanten Unterschied macht, ob ich Strafe als bewusste Trainingsmethode einsetze, um den Hund in seinem Verhalten zu hemmen oder zu unterdrücken oder ob ich ihm durch Vorenthalten eines Leckerli ein Gefühl der Enttäuschung hervorrufe. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, lies meinen Artikel zu Positivem Hundetraining .

Aversives Training (also Lernen durch Strafe) erzeugt Stress, mindert die Lebensqualität, fördert Aggressionsverhalten und schädigt die Bindung zu dir.

Alternativ kann ich meinen Hund auch über Belohnungen trainieren. Dann erfreue ich mich den ganzen Tag darüber, was mein Hund schon gut kann und verstärke das Verhalten, das mein Hund automatisch zeigt. Denn dann lernt er, dass es sich lohnt und wird es von sich aus öfter zeigen. Verhalten, das verstärkt wird, wird öfter gezeigt. Verhalten, das keine Beachtung findet, wird mit der Zeit gelöscht. Das ist keine Methode, sondern das besagt die Lerntheorie, die übrigens für alle (!) Säugetiere gilt. Außerdem lasse ich im belohnungsbasierten Training den Hund nicht im Regen stehen: Wir bringen dem Hund immer ein erwünschtes Alternativverhalten bei. Hat dein Hund Probleme mit Artgenossen, möchten wir ihm ja eine andere, für alle Beteiligten stressfreie Strategie lernen – denn eine hat er ja schon: Leinepöbeln (Mehr zur Leinenaggression im Blog: Achtung! Leinenrambo)

Daniela Loibl, Zert. Hundetrainer

Aber natürlich verlangt der positive und bedürfnisorientierte Umgang mit Hund ein Umdenken von uns Menschen. Wir konzentrieren uns plötzlich auf das Gute im Zusammenleben mit Hund anstatt nur das Schlechte zu ahnden. Und sei mal ehrlich zu dir selbst: Dein Hund macht doch sicher viel mehr richtig als falsch, oder?

Positiver Umgang mit Hund verbessert nicht nur die Kommunikation zu deinem Fellfreund, auch die Beziehung und Bindung wird gestärkt. Dein Hund bekommt Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein und lernt Strategien, um mit für ihn schwierigen Situationen umzugehen. Natürlich dauert das länger als zwei Trainingseinheiten, aber das kennst du ja von dir selbst: Blöde Verhaltensmuster muss man erstmal rauskriegen aus seinem Gehirn.

Positive Verstärkung, also Lernen durch Belohnung, funktioniert bei jedem Hund: Auch bei aggressiven Hunden, bei unkastrierten Rüden, bei Hunden aus dem Auslandstierschutz und auch bei Hunden, die bereits sehr viel Gewalt erfahren haben.

Kein Hund braucht „eine harte Hand“, sondern Verständnis, Empathie und modernes Trainingswissen. Wer sich mit Hundewissenschaft beschäftigt, wird das bestätigen. Alle anderen werden es weiterhin schlechtreden und sich selbst als Hunde-Experten positionieren. Denn ob dein Hundetrainer eine Ausbildung hat und welche, ist völlig egal. Jeder darf in Österreich sein Hunde(halb-)wissen zum Besten geben. Leider. Also Augen auf bei der Auswahl!

Bleib‘ dir selber treu

Für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung

Viele Hundeeltern, v.a. Ersthundehalter, die ich kennenlerne, haben ein tolles Bauchgefühl, wollen freundlich und fair mit ihrem Hund umgehen. Doch dann entwickelt der Hundibert unerwünschte Verhaltensweisen und schon werden die Stimmen im Umfeld laut: “Das kannst du dem nicht durchgehen lassen!”, “Der tanzt dir sowas von auf der Nase rum!”, “Der will der Chef sein!”, “Dem musst du ordentlich Grenzen setzen” und all das Rudelführer-Gedöns aus dem vorigen Jahrhundert, das den strafbasierten Umgang mit Hund rechtfertigen soll. (Wer mehr darüber wissen mag -> Blog: Von Rudelführern und Alphawölfen)

Was folgt, sind sehr verunsicherte Hundehalter. Teilweise auch eingeschüchterte Hundeeltern. Alles Menschen, die sich in der ursprünglichen Hundeerziehung nicht wiederfinden, denen es widerstrebt, ihrem Hund einen Leinenruck zu verpassen, damit er nicht so zieht. Oder ihn mit Wasser zu bespritzen, damit er den Artgenossen nicht verbellt. Oder ihren Welpen auf den Boden zu drücken oder in einer Box einzusperren, damit er zur Ruhe kommt. Es folgen endlose Diskussionen mit ihrem Umfeld, steigende Verzweiflung und das Gefühl der Überforderung. Es ist erschreckend, welche Auswirkung die Meinung anderer auf den Umgang mit dem eigenen Hund hat.

Leute, Meinung ist nicht Wissen! Bei Hunden (und Kindern, hab ich mir sagen lassen) hat echt jeder eine Meinung. Aber nur wenige haben fundiertes Wissen. Und in der HundeWISSENschaft hat sich in den letzten 30 Jahren doch so einiges verändert – wir haben den Umgang positiv für den Hund verändert. Warum? Weil wir heute einfach viel mehr wissen als damals. Weil Hunde nicht mehr nur reine Kommandoempfänger ohne Gefühle sind, sondern gleichwertige Familienmitglieder, mit Bedürfnissen und Emotionen – die übrigens jenen von uns Menschen gleich sind.

Als ich vor einigen Jahren meine Ausbildung zum Hundetrainer begonnen habe, war mir die Wichtigkeit vom Begriff “gewaltfreies Hundetraining” nicht bewusst. Für mich war es immer klar, Lebewesen fair und respektvoll zu behandeln. Dass das im klassischen Hundetraining nach wie vor eher die Ausnahme als der Alltag ist, weiß ich erst heute. Und es macht mich traurig. Traurig zu sehen, wie Menschen mit ihren Hunden umgehen: Sei es, weil sie es nie anders gelernt haben, weil der Trainer sagt, das gehört so oder weil das Umfeld eine Meinung hat. Es wird nicht hinterfragt, ob diese Art der “Erziehung” immer noch zeitgemäß ist. Es wird nicht hinterfragt, wie es dem Hund dabei geht.

Dabei ist es gar nicht so schwer: Wann immer du mit deinem Hund etwas tust, stelle dir folgende Frage: “Wie fühlt sich mein Hund dabei?”. Die Antwort gibt dir die Info, ob dein Hund deine Konsequenz auf sein Verhalten als angenehm oder unangenehm empfindet. Würdest du die Rollen tauschen wollen? Mh, würdest du?

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Daniela Loibl MBA MSc

Daniela Loibl MBA MSc

  • staatlich geprüfte tierschutzqualifizierte Hundetrainerin
  • Hundeverhaltensberaterin iA
  • verhaltensmedizinische Tierpsychologin iA
  • zertifizierte Hunde-Ernährungsberaterin
  • ehrenamtliche Hundetrainerin im Tierheim
  • Buchautorin “Fred & Otto, Wanderführer für Hunde”

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Tauber Hund? Na und!

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Von Hunden mit besonderen Bedürfnissen

Wer mir schon länger folgt, weiß, dass sich ein Großteil meiner Arbeit rund um Tierschutzhunde mit unschöner Vergangenheit dreht. Um Hunde, die schwer mit ihrer Vergangenheit kämpfen oder traumatisiert sind. Auch ich selbst habe einen traumatisierten Hund adoptiert (was ich zum Zeitpunkt der Adoption noch nicht wusste, aber dazu ein anderes Mal mehr). Happy ist psychisch sehr gefordert und schnell überfordert und benötigt deshalb noch mehr Verständnis, Geduld und Trainingswissen. Er hat also besondere Bedürfnisse, die über das normale Maß hinausgehen. Zu Hunden mit besonderen Bedürfnissen zählen natürlich auch Hunde, die in ihrer Bewegung oder Wahrnehmung eingeschränkt sind. Denn auch sie benötigen ein “Mehr” an Verständnis, Geduld, Empathie und modernem Trainingswissen. 

So wie Bindy, eine 9 Monate alte Französische Bulldogge, die von Geburt an taub ist. Sie lebt bei meiner Freundin Simone, Yoga- und Gesundheitscoach und Ersthundehalterin. Für Simone ist kurzfristig eine Welt zusammengebrochen, als sie die Diagnose erhalten hat. Für sie stand aber nach dem ersten Schock fest: “Bindy bleibt! Und ich werde alles dafür tun, damit sie sich wie ein hörender Hund entwickeln kann.”

bellender Hund

Ich habe Bindy kennengelernt, da war sie gerade 19 Wochen alt. Auf den ersten Blick ein ganz normaler Junghund: Wild, ungestüm und schwer zur Ruhe zu bekommen. Im Garten hat sie mit Happy getobt wie eine Große, kein Anzeichen von Angst vor dem großen Schwarzen. Im Gegenteil, sie hat ihn ziemlich bedrängt – und er hat es geduldet. Die Herausforderung begann allerdings, als wir Bindy beibringen wollten, die Kontaktaufnahme mit Happy ruhiger anzugehen. Ein einfaches “laaaaangsaaaaam” oder eine verbales Lob wie “guuuuut” ist mir zwar des Öfteren über die Lippen gekommen, in dem Moment, wo ich es ausgesprochen habe, ist mir aber wieder eingefallen: „Bindy hört mich ja nicht!“

Und auch Happy hat sie nicht gehört. Der hatte nämlich – wenn sie ihm gar zu wild in den Lefzen hing – leise vor sich hingegrummelt. Ein hörender Hund würde hier hoffentlich die Warnung erkennen und von seinem Vorhaben ablassen. So aber nicht Bindy, die hat ihn fröhlich weiter bedrängt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie sich anders verhalten hätte, wenn sie ihn gehört hätte – die Kleine ist eine unglaubliche “Düsen” und unerschrocken – Hummeln im Hintern und keine 10 Sekunden an einem Ort. Man hat fast das Gefühl, als müsse sie mit ihren verbleibenden 4 Sinnen 150% geben, um den fehlenden Hörsinn zu kompensieren.

Hundesprache & Ausdrucksverhalten

Hausaufgaben für alle Hundehalter

Deshalb zuerst die wichtigste Aufgabe für Simone, ihre Halterin: Hundesprache lernen, Ausdrucksverhalten interpretieren und eingreifen, wenn es für Bindy zu viel wird oder Bindy einen anderen Hund zu sehr bedrängt. Denn auch das ist unsere Aufgabe als Hundehalter – in einer Kontaktaufnahme oder einem Spiel beide Seiten zu beobachten und rechtzeitig einzugreifen, bevor das Verhalten kippt und sich einer der beiden Hunde nicht mehr wohlfühlt.

Gut, das sind jetzt Hausaufgaben die ich jedem Hundehalter ans Herz lege. Denn das klassische “Das klären die schon unter sich!” ist veraltet und birgt eine Menge an Nebenwirkungen. Auch manche “Tut Nixe” brauchen in solchen Situationen Unterstützung, das wird aber selten erkannt, denn der “…will ja nur spielen”.

Also haben wir Simones Auge geschult, um zu erkennen, wie gutes Spiel aussieht, was eine für beide Hunde akzeptable Kontaktaufnahme ist und ab welchem Punkt sie eingreifen sollte und beide Hunde freundlich trennen. Denn nicht jeder Hund wäre angesichts Bindys Energie so lange so freundlich wie Happy. Der alte Herr hat es ja nicht so mit fremden Hunden, aber hat er einmal einen Vierbeiner ins Herz geschlossen, lässt er fast alles mit sich machen.

Und auch hier bin ich als Halterin gefragt, ihn zu unterstützen und den Punkt zu erkennen, wo es zu viel wird. Denn er hatte jahrelang niemanden an seiner Seite und gelernt, sich selber zur Wehr zu setzen. Wir möchten ja als Sicherheitsperson unserer Hunde fungieren und sie in keine Situationen bringen, die sie (noch) nicht schaffen. Außerdem soll Happy weiterhin positive Erlebnisse mit anderen Hunden sammeln.

Was Yoga & Hundetraining gemeinsam haben

Für ein bisschen mehr „oohhhhmm“ im umgang mit deinem hund

Simone hatte vor ihrem Besuch bei mir schon ein paar Einheiten bei einer bedürfnisorientiert arbeitenden Trainerin absolviert und hatte daher schon ein Markersignal aufgebaut. Ein Markersignal gibt dem Hund die Info, dass er Verhalten X gerade gut gemacht hat und eine Belohnung folgt. Das Markersignal ist meistens ein kurzes Wort wie z.B. yep, click oder top, aber das klappt ja bei tauben Hunden nicht. Also war es für Bindy ein einfaches Sichtzeichen, nämlich “Daumen nach oben”, um dem Hund zu signalisieren: “Das hast du jetzt richtig toll gemacht”. Für jede ruhige Annäherung an Happy, für jede Aufmerksamkeit dem Menschen gegenüber, für jedes ruhige Liegen, gab es nun den “Daumen hoch” und eine Menge Kekse hinterher. Bindy hat das schnell verstanden und war sehr motiviert bei der Sache. Gscheite Maus!

Doch nicht nur im direkten Kontakt mit anderen Hunden bringt die Taubheit Nachteile, auch im Alltag. Weniger zu Hause, als vielmehr unterwegs. So ein Spaziergang kann für einen tauben Hund sehr schnell stressig werden, da er sich annähernde Objekte (Menschen, Hunde oder auch Fahrzeuge) nicht früh genug hört und daher sehr oft überrascht wird. Ein Überraschungsmoment ist ein Erschrecken, mehr oder weniger intensiv. Und dieses Erschrecken löst kurzfristig eine Stressreaktion aus. Diese sollte man als Halter erkennen und richtig reagieren, damit später nicht jede schnelle Bewegung mit Panik verknüpft wird. Ebenso muss man kreativ werden, was den Rückruf betrifft. Aber ein ungesicherter Freilauf kommt beim tauben Hund wohl eher an letzter Stelle des Lernens. Einen Rückruf kann man sehr gut an einer langen Schleppleine trainieren, diese gibt Hund und Halter Sicherheit, aber trotzdem jede Menge Freiraum. Denn der taube Hund begibt nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch andere, wenn er nicht abrufbar ist und z.B. im Straßenverkehr landet. Gilt übrigens auch für hörende Hunde.

Simone, wie war das Gefühl, als du die Diagnose erhalten hast, dass Bindy taub ist?

Ich habe erstmal geheult, weil eine Welt für mich zusammengebrochen ist. Der arme Hund! Ich habe echt überlegt: Kann ich das? Schaffe ich das? Tue ich mir das an?

Ich war ja insgesamt mit einem Welpen schon teilweise überfordert, lauter neue Situationen, ein völlig anderer Tagesablauf und dann auch noch das Handicap dazu, die besonderen Bedürfnisse.

Ich habe hin und her überlegt, aber auch gleichzeitig gedacht: “Was passiert denn mit dem Hund, wenn ich ihn nicht behalte? Wenn Bindy zurückgeht zum Züchter und der kriegt sie nicht vermittelt, dann landet sie im am Ende noch im Tierheim oder noch schlimmer, sie wird vielleicht eingeschläfert.“

Und außerdem ist sie doch so süss und sie hat bis zur Diagnose schon 2 Wochen in meinem Bett geschlafen, da kann ich sie doch nicht so einfach wieder zurückgeben. Also: Challenge accepted!

Und dann begann ich wie eine Wilde zu recherchieren, was bedeutet die Taubheit für den Hund und für mich, worauf muss ich achten? Ich stellte schnell fest, dass es sehr unterschiedliche Informationen im Netz gab, wenige konkrete Infos, davon aber viele schlechte.

Denn auch im Umgang mit tauben Hunden wird oft noch mit alten Theorien um sich geworfen, die dem Hund mehr schaden als helfen. So liest man, dass man sich möglichst oft im Wald verstecken soll, damit der Hund lernt, dass er zum Halter schauen soll. Jetzt weiß ich ja schon, dass das nicht zielführend ist, sondern den Hund in Angst und Panik versetzt.

Ich bin ja mittlerweile tief ins positive Hundetraining eingetaucht. Aber damals waren das die ersten Sätze, die ich gelesen habe bei der Suche nach “Wie gehe ich mit einem tauben Hund um?”. Ein positiv aufgebautes Vibrationshalsband wird auch oft genannt, hier habe ich mich vorerst noch dagegen entschieden, weil ich nicht von einem elektronischen Ding abhängig sein will – was, wenn die Batterien ausgehen? Wenn es verloren geht …?

schwarzer hund schaut in die kamera

Wie hast du eigentlich bemerkt, dass du einen tauben Hund nach Hause geholt hast? 

Ich wollte mit ihr anfangen, ihren Namen zu trainieren. Sie hat aber nicht gehört. Ich habe mich dann gefragt, ob das eine besonders eigensinnige Bulldogge ist oder ob etwas nicht stimmt.

Als dann aber Staubsauger, Mixer und Futtertüte ins Spiel kamen und Bindy immer noch nicht reagiert hat, dachte ich mir, da ist etwas faul.

Ich habe dann mit dem Züchter gesprochen und wir haben uns geeinigt, dass er den Audiometrietest bezahlt, mit dem man eine Taubheit feststellen kann. Dabei wird der Hund in Narkose gelegt, um die Gehirnströme messen zu können.

Und danach hatte ich es schwarz auf weiß: 4 flache Linien. Also von Geburt an komplett taub. Ein Schock!

Der behandelnde Tierarzt war leider auch keine Unterstützung. Er hat mir direkt danach ein schlechtes Gefühl gegeben, es wäre alles so schwierig mit einem tauben Hund und ich als Ersthundehalter … ohne einen zweiten Hund, an dem sie sich orientieren könnte und er würde abraten und bla bla bla … also negative vibes all over the place.

Was hat sich seither in deinem Leben verändert?

Einfach alles. Aber nicht nur wegen der Taubheit alleine, sondern wegen dem Einzug eines Welpen an sich. Ich alleine und ein Welpe. Also nicht irgendein Welpe, sondern “Crazy Bindy”.

Aber da ich sowieso alles neu lernen musste, die ganze Hundeerziehung und das Zusammenleben mit Hund, ist es eigentlich auch egal, dass sie taub ist, weil für mich eh alles neu ist. Ich lerne es eben anders, als mit einem hörenden Hund und brauche vielleicht etwas länger Zeit dafür und mehr Geduld, aber grundsätzlich hat sich das Leben eigentlich mehr durch den Hund verändert und nicht durch die Taubheit.

Ein tauber Hund hat aber auch Vorteile, an Silvester zum Beispiel. Oder wenn ich im Auto mal laut Musik hören möchte. Und wenn sie schläft, dann schläft sie. Sie erschrickt nicht, wenn z.B. der Postbote klingelt. Das ist angenehm für mich und auf solche Dinge darf ich meine Aufmerksamkeit legen.

Hast du das Gefühl, dass Bindy arm ist oder ihr etwas fehlt, weil sie nichts hören kann?

Nein, auf keinen Fall! Sie kennt es nicht anders, ist mega freundlich, aufgeweckt, aufgeschlossen, neugierig und lustig. Sie ist nur deswegen irgendwie arm, weil wir als Mensch es so empfinden und ihr das Label geben. Sie für sich ist nicht arm.

Was sind deine größten Herausforderungen in Bezug auf den Alltag mit Bindy?

Der Freilauf natürlich. Momentan habe ich sie unterwegs noch dauerhaft an einer langen Schleppleine, ich traue mich noch nicht, sie loszulassen. Ein “normales” Rückruf-Training fällt für uns ja aus und außerdem ist sie noch ein Junghund mit entsprechend Konfetti im Kopf. Rückruf ist bei mir also erstmal kein Thema, weil ich immer darauf angewiesen bin, dass sie mich ansieht. Deshalb liegt hierauf aktuell der Fokus – ich verstärke, sobald ich draußen ihre Aufmerksamkeit habe. Was häufig nicht der Fall ist, wenn viele liebe Menschen unterwegs sind und andere Hunde und viele Gerüche … das ist alles spannender als ich. Das sind die größten Herausforderungen aktuell. Was ich schade finde, ist, dass ich sie nicht stimmlich loben kann, wenn sie etwas gut macht, zB wenn sie Hundekacke liegen lässt oder andere Menschen und Hunde ruhig ansieht. Zum Glück ist Bindy kein ängstlicher Hund. Wenn von hinten z.B. ein Fahrradfahrer kommt, bleibt sie relativ gelassen, weil sie allgemein nicht schreckhaft ist. Meine Herausforderung ist eher, passende Handzeichen für bestimmte Signale zu finden, an die ich mich gut erinnern kann und die mir leicht “von der Hand gehen”, im wahrsten Sinne des Wortes. Sitz & Platz ist ja noch einfach, aber für “Geh mal pinkeln” oder “Geh schnüffeln” muss ich noch kreativer werden, aber es macht durchaus Spass.

Was möchtest du anderen Haltern von tauben Hunden mitgeben?

Ich finde es spitzenmäßig, dass sie sich entweder aktiv für einen tauben Hund entschieden haben oder es nicht wussten, so wie ich, und ihn trotzdem behalten. Denn es kommt auf die Persönlichkeit des Tieres an. Und nur, weil der Hund nichts hört, ist er nicht weniger wert(voll). Im Gegenteil, man wird selber wieder mal anders gefordert und herausgefordert und man lernt so viel dazu. Ich finde es einfach toll mit Bindy zusammenzuleben (99% der Zeit ;)) und das werden auch andere Hundemenschen über ihre tauben Hunde sagen. Ich möchte allen Hundehaltern mitgeben, dass sie bitte, bitte positiv mit ihren Hunden arbeiten und erst recht mit jenen mit besonderen Bedürfnissen.

Simone, du bist ja Yoga-Coach. Gibt’s hier Parallelen zum positiven und bedürfnisorientierten Hundetraining?

Auf jeden Fall. Im Yoga ist das Ziel, frei zu sein von Leid und die Verbindung mit dem höchsten Selbst herzustellen, inneren Frieden zu erlangen, Samadhi. Freiheit von Leid fängt ja schon auf dem Weg dorthin an, deswegen ist in der Yoga-Philosophie einer der Schritte Ahimsa – Gewaltlosigkeit. Und wie gut passt das bitte zur positiven, gewaltfreien Hundeerziehung?

Im yogischen Lebensstil übe ich jeden Tag gut mit mir und mit meiner Umwelt umzugehen. Und das gilt gleichermaßen für die Erziehung von Kindern und natürlich Hunden. Da werden sich Gedanken gemacht über antiautoritäre Erziehung und Bedürfnisorientierung und so weiter … Warum soll das für ein Tier weniger gelten als für den Menschen?

Außerdem ist mein Zen-Dog Bindy gleichzeitig mein größter Lehrer. Zen-Dog nicht, weil sie so ruhig, gechillt und ausgeglichen ist (haha) – sondern weil sie mich dazu herausfordert, mich in heiterer Gelassenheit zu üben. Dinge so anzunehmen und zu akzeptieren, wie sie sind. Und somit im Hier und Jetzt zufrieden zu sein mit dem, wo man gerade steht.

bellender Hund

Gewaltfreier Umgang mit Mensch & Hund

Alles andere ist unfair und wirkt sich negativ auf’s Karma aus

Wie du siehst, ist das positive Training mit einem tauben Hund nicht sehr viel anders als mit einem hörenden Hund. Es bleiben die gleichen Herausforderungen (“Wann klappt das endlich mit dem Rückruf?” – haha). Man muß nur in der Signalgebung etwas umdenken und kreativ werden, aber das ist sicher nicht die größte Hürde. 

Für alle Hunde gelten die gleichen Lerngesetze. Egal, ob hörender oder tauber Hund. Richtig angewandt, funktionieren sie bei jedem Säugetier, es gibt daher keine Ausrede, dass Hunde mit besonderen Bedürfnissen “anders” erzogen werden müssen, eine harte Hand brauchen oder strafbasiert trainiert werden müssen. Im Gegenteil: Wenn du die Bedürfnisse des einzelnen Individuums erkennst, weißt du, an welchen Schrauben du drehen kannst. Aber bitte habe Geduld, denn jeder Hund hat sein eigenes Lerntempo. Und es kommt natürlich auch auf deine Trainingsfähigkeiten als Halter an. Erkennst du die Bedürfnisse nicht, hast du ein schlechtes Timing oder verlangst von deinem Hund Signale, die er (noch) nicht ausführen kann, lernt ihr aneinander vorbei. Also: Teamwork makes the dream work. Und wenn du unsicher bist oder im Training anstehst, hol dir kompetente Unterstützung – aber bitte bei einem gewaltfrei arbeitenden Trainer mit einer wissenschaftlich fundierten Ausbildung. Es gibt einfach viel zu viele selbsternannte Hundeflüsterer da draußen, die deinem Hund mehr schaden als unterstützen.

P.S. Bindy hat jetzt übrigens einen Job bekommen. Sie ist Simone’s Co-Yogini und sorgt bei Live- und Online-Yogastunden von Simone für Entspannung (… oder eher Recht und Ordnung?). Wenn du selbst einen tauben Hund hast und an Erfahrungsaustausch mit Simone interessiert bist, schreib ihr gerne eine Nachricht, sie würde sich freuen. Und wenn du Online Yoga ausprobieren willst und Bindy kennenlernen, kann ich Simone auch wärmstens empfehlen.  www.simonelindovsky.de

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Daniela Loibl MBA MSc

Daniela Loibl MBA MSc

  • staatlich geprüfte tierschutzqualifizierte Hundetrainerin
  • Hundeverhaltensberaterin iA
  • verhaltensmedizinische Tierpsychologin iA
  • zertifizierte Hunde-Ernährungsberaterin
  • ehrenamtliche Hundetrainerin im Tierheim
  • Buchautorin “Fred & Otto, Wanderführer für Hunde”

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